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Geisteskampf 4

So geschieht unsere Heimkehr zum Vater. Unsere Seele, die in der Fremde war, findet in ihre Heimat zurück. Wir sind zuhause – angelangt am Ziel unserer Sehnsucht (wenngleich wir noch dazu unterwegs sind, weil wir immer noch auf dem Wege sind). Das ist der Friede, den wir in unserer Seele erfahren, wenn wir Gott begegnet sind.

Diesen Frieden möchten wir uns bewahren, ebenso wie den Frieden, den wir durch menschliche Liebe erfahren haben. Das ist verständlich.

Wir können ihn aber nur bewahren, wenn wir bei Gott bleiben – bei dem, von dem der Friede kommt.

Da ist die Stelle, an der wir versucht werden: Den Frieden durch die Menschen zu erwarten, durch die wir den Herrn gefunden haben.

Giaube und Liebe in der Prüfung

Unser Glaube wird, ebenso wie unsere Liebe, geprüft. Die Geschichte des Volkes Gottes wiederholt sich in unserem Leben. Gott fiihrt auch uns aus der Knechtschaft in die Befreiung, aus Ägypten ins gelobte Land.

Auch wir werden durch die Wüste geschickt, durch die Dürre und Trockenheit. Gott scheint fern zu sein. Unsere Gebete werden scheinbar nicht mehr erhört. Der Friede, den wir von Gott erfahren haben, ist „weg“, und wir geraten in Panik. So neigen wir wie das Volk Israel dazu, fremde Götter zu suchen, das Goldene Kalb aufzurichten – in Dingen oder Menschen – und es anzubeten.

So rutschen wir wieder in den Abgrund, aus dem allein Gott selbst uns führt, durch seinen Sohn Jesus, den Erlöser. Mit IHM sind wir allein auf dem Ölberg, unterm Kreuz, am Kreuz. IHM liefern wir uns aus und mit IHM, dem Vater, der die Erlösung schenkt – die Loslösung von all unseren Ängsten und Bindungen.

So wie unsere menschliche Liebe durch Prüfungen reift, so reift auch unser Glaube, unsere Liebe zu Gott, unser Vertrauen zu Jesus, zum Vater und zum Heiligen Geist. –

Weichen wir diesen Prüfungen aus, den Schwierigkeiten, tragen wir nicht das Kreuz, suchen wir wieder Halt in Menschen und Dingen, verlieren wir unseren Frieden und werden wieder abhängig.

Der  Prozess  der Ablösung

Gott schenkt uns Menschen, die uns ins Geheimnis des Glaubens einführen und mit deren Hilfe wir im Glauben wachsen dürfen. Doch ER löst uns auch von diesen Menschen wieder ab, so wie wir als Heranwachsende von unseren Eltern abgelöst werden.

Gott will, dass wir unseren Halt in uns finden, in IHM selber. ER nimmt uns die Krücken, die andere Menschen darstellten, wenn wir alleine laufen können.

Oft geraten wir dann in Angst und greifen nach diesen Krücken (Menschen). Gleichzeitig aber stoßen wir sie zurück, wenn wir uns von ihnen eingeengt und fremdbestimmt fühlen. Wir fühlen uns alleingelassen, suchen Nähe und weisen sie zurück, bis wir erkennen, dass der Halt allein von Gott kommt.

Br. Jan Hermanns

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