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Geistekampf 13

Geistliche Überprüfungen und geistliche Tugenden

Das wichtigste Instrument zur Unterscheidung der Geister ist die Überprüfung durch die anderen.

Schon die Heilige Schrift fordert uns dazu auf, daß wir uns überprüfen lassen sollen. Der echte Prophet legt seine Aussagen der Gemeinde vor, die sie überprüft. Sie stellt fest, was echt ist, nicht der Prophet.

Es zeichnet die falschen Propheten (z.B. Sektierer) aus, dass sie sich nicht überprüfen lassen. Manche wissen es 1000-prozentig, dass sie im Recht sind. Sie brauchen keine Überprüfung mehr.

Natürlich müssen jene, die uns geistlich überprüfen, kompetent sein. Das heißt, dass sie geistlich erfahren sind bzw. die Gabe der Unterscheidung der Geister haben. Wir können uns nicht von Menschen überprüfen lassen, die lediglich ihre eigenen Meinungen oder ihre Wünsche und Ängste zum Maßstab nehmen. So wie wir uns nicht an eigenen Ängsten oder Egoismen orientieren können und sollen, so auch nicht an denen der anderen.

Demut

Dies erfordert Demut. Ich stelle nicht grundsätzlich mein eigenes geistliches Erkennen über das Erkennen der anderen. Vielmehr nehme ich andere mindestens ebenso ernst wie das, was mir selber gezeigt ist.

Gerade wenn es um Dinge geht, bei denen ich persönlich betroffen – und deshalb durch Ängste und Wünsche in besonderem Maß manipulierbar – bin, ist der Rat des Bruders oder der Schwester besonders wichtig. Der andere merkt es meist schneller, wenn ich mir selber etwas vormache. lhm hilft die Distanz, die ich nicht habe.

Hören

Wichtig ist, dass ich geistlich höre – in mein Inneres wie auf den anderen. Dass ich mich um Unterscheidung bemühe.

Wenn dem anderen etwas anderes gezeigt ist als mir, dann soll mir das Anlass sein, mich neu zu hinterfragen, um zu erforschen, ob ich falsch liege. lch tue gut daran, mit dem anderen vor den Herrn zu treten, damit wir IHN gemeinsam bitten, dass er die vermutliche Fehlerquelle aufdeckt – ob sie nun bei mir liegt oder beim anderen.

Eine gefährliche Falle, in die wir in diesem Zusammenhang tappen können, ist das Argument, dass wir Gott mehr gehorchen müssten als den Menschen. Diesen Hinweis legen wir uns gerne zurecht, wenn wir auf den anderen nicht hören wollen. Wir merken dabei nicht, wie hochmütig wir sind, indem wir das eigene Erkennen als Gottes Stimme werten, das Erkennen des Bruders dagegen als „menschlich“. Das ist vermessen – es sei denn, der andere ist wirklich inkompetent.

Br. Jan Hermanns

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