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Berufung durch Gott

Es gibt einen Weg, auf dem Du zur Vollendung gelangen kannst. Dieser Weg ist vorgezeichnet von Ewigkeit her. Und doch liegt es an Dir, allein an Dir, ob dieser Weg Wirklichkeit wird. Es liegt an Dir, ob Du den Weg Deiner Berufung beschreitest, oder ob Du Dich ablenken lässt und aus eigensüchtigen Motiven Nebenpfade beschreitest, auf denen Du Dich leicht verirrst.

Gott hat in Dich die Gaben und Möglichkeiten gelegt, mit denen Du zur vollen Entfaltung gelangen kannst, in diesem Leben und für das Leben in der Ewigkeit. Er hat den Weg geschaut, auf dem Du ganz rein und heilig werden kannst, und der Dir und anderen Menschen zum Heil gereicht.

Er, der diese Gaben in Dich gelegt hat, ruft Dich auf diesen Weg. Es ist der Weg der optimalen Entfaltung Deiner selbst. Sein heiliger Wille ist es, dass alles sich in Fülle in Dir entfaltet, was Er in Dich gelegt hat. Die verborgenen Schätze in Dir will Er freilegen, damit Du zum vollen Menschsein gelangst, bis hinüber in die Ewigkeit.

Verlasse Deine egoistischen Wege und folge Jesus nach (vgl Lukas 9, 23-27 und 57 -62). Folge Ihm nach auf dem Weg Deiner Berufung, den allein Er kennt. Lasse all das Egoistische los, was Dich daran hindern kann. Sei nicht kleinlich und halte Dich an Dingen dieser Welt fest, die Dich hindern am Reiche Gottes. Befriedige nicht Deine Eigensucht auf Kosten Deiner Berufung. Betrüge Dich nicht selbst.

 

 

Der Weg Deiner Berufung ist der Weg Deiner Befreiung. Es ist der Weg Deiner Befreiung von Dir selbst, von Deinen egoistischen Neigungen und Wünschen – von allem, was Dich gefangen hält.

 

Der Weg Deiner Berufung ist der Weg, auf dem Du Dich in die optimale Nähe Gottes begibst. Nirgendwo bist Du so geborgen und geschützt wie auf dem Wege Deiner Berufung. Nirgendwo bist Du so in Gott, in der Schutzzone Deines Heilandes, in der der Feind nichts auszurichten vermag.

Der Weg Deiner Berufung ist die Straße des Lichts, die durch Dein Leben führt. Wie ein Lichtschimmer führt Dich Deine Berufung durch die Dunkelheiten dieser Welt, und durch die Finsternis hindurch erkennst Du den Weg, der zum Leben führt, bis zur Vollendung im Himmel. Deine Berufung führt Dich durch das Dickicht des Lebens, vorbei an den Fallstricken, die der Feind Dir gelegt hat, und hinweg über die Hindernisse, die Dir in den Weg gelegt werden.

Gott selbst zeichnet die Straße, auf die Du zur Vollkommenheit gelangen kannst. Er, der alles erkennt und übersieht, will Dir den Weg weisen. Er will Dich behüten auf all Deinen Wegen, auf dass Dein Fuß nicht über einen Stein stolpere, wie es im Psalm heißt (vgl., Ps. 91,12).

Du aber vertraue Dich der Führung durch Gott an. Lasse Dich von Ihm führen auf die Straße zur ewigen Glückseligkeit, zur ewigen Einheit mit dem Herrn.

 

 

Das ist damit gemeint, wenn Jesus sagt, dass der Wille des Vaters geschehen soll. Du bist ein Tor, wenn Du annimmst, der Wille des Vaters sei Entfremdung von Dir selbst, und wenn Du auf Deinem eigenen Willen bestehst.

Was ist Dein Wille? Sind es die Wünsche, die Dir der Widersacher vorgaukelt, Deine egoistischen Neigungen? Oder ist es die tiefe Sehnsucht, die in Deiner Seele begraben ist, welche heim will zu Gott, und welche den Weg kennt, auf den Gott sie ruft?

Gehorche der Stimme der Reinheit in Dir, die von Gott kommt. Die Stimme Deines Egoismus‘ aber beachte nicht. Lasse Dich nicht mehr manipulieren von ihr, sondern höre auf die Stimme des Herrn, die eins ist mit der Stimme des Gewissens in Dir.

 

Beschreite den Weg Deiner Berufung. Beschreite den Weg der größtmöglichen Nähe zu Gott in diesem Leben, die Dir möglich ist.

Bitte Gott, dass Er Dir diesen Weg zeigt, und dass Er Dich führt. Liefere Dich ganz Deinem Herrn aus, damit Du in Ihm geborgen bist und nichts Dich beirren kann auf diesem Weg. Übergebe Dein Leben Jesus, und mache es so dem Widersacher bei all seinen Ablenkungsmanövern schwer, mit denen er Dich zu Fall zu bringen sucht.

Bitte Gott, dass Er Dich erkennen lässt, wo Deine Gaben liegen, und auf welche Weise Du sie optimal zur Entfaltung bringen kannst. Biete Ihm an, Sein Werkzeug zu sein, und Dich einsetzen zu lassen in dieser Welt, für Gottes Reich. Er aber wird Dich ausstatten mit allem, was Du dazu brauchst.

 

Deine Berufung ist der Kompass durch Dein Leben ins Himmelreich. Lasse Dich nicht beirren, wenn der Weg oft durchs Dunkel führt und Du nichts mehr erkennst. Am Leben der großen Heiligen wirst Du sehen, dass es auch ihnen so ergangen ist. Der Weg der Berufung ist kein gerader Weg, weil er durch Dunkel und Dickicht geht, obwohl er gerade zum Herrn führt.

Vielleicht ist der Weg, den Gott mit Dir gehen will, anders als jener, den Du Dir vorstellst. Habe keine Angst. Befürchte nichts. Glaube nicht, dass Du irgendetwas loslassen musst, was für Dein Leben wirklich wichtig ist. Nur Manipulationen wirst Du loslassen müssen, eigene Vorstellungen, die Dich daran hindern, den Ruf Gottes zu empfangen, durch den Du mehr Reichtum empfangen wirst als auf dem Wege jeder Wunschprojektion.

Vergesse nie, dass der Ort Deiner Berufung der Ort Deiner Nähe zu Gott ist, der Ort Deiner Heimat, in der Du ruhen kannst in Gott. Jesus aber selbst führt Dich den Weg, wenn Du Ihn darum bittest.

 

 

Beschreite angstfrei diesen Weg. Fürchte Dich nicht. Fürchte Dich auch nicht davor, Du könntest vom Weg der Berufung abirren.

Gott ist größer als Du denkst. Er stellt all Deine menschlichen Unzulänglichkeiten in Rechnung. Er schreibt auch auf krummen Wegen gerade, und Er vermag es, Dich trotz Deiner menschlichen Irrtümer richtig zu führen.

Hüte Dich vor der Versuchung, vollkommen sein zu wollen. Du sollst wohl vollkommen werden, doch die Vollkommenheit ist kein Ergebnis Deines menschlichen Mühens, sondern ein Ergebnis der Gnade, die Gott über Dich ausgießt, aufgrund Deines Mühens.

Du sollst nicht perfekt werden vor Gott. Das wollten die Pharisäer. Wie sehr sie gescheitert sind, weißt Du. Du sollst nicht perfekt sein, sondern all Dein Menschenmögliches tun und es in die Hände

Gottes legen, damit Er es vollende. Gebe das Deine, doch vertraue auf den Herrn, dass Er das Seine dazu tut.

Vertraue nicht Deiner Stärke. Vertraue Deiner Schwachheit und darauf, dass Gott sich ihrer bedient, um Seine Werke zu tun.

 

Sei auch nicht betrübt, wenn Du erkannt hast, dass Du vom rechten Weg des Herrn abgeirrt bist. Denke daran: Es ist nie zu spät. Jesus nimmt auch den Arbeiter der letzten Stunde an wie den Arbeiter der ersten Stunde (vgl. Matt., 20,1-16). Er rechnet Dir nicht Deine Irrtümer und Fehlhaltungen nach, wenn Du Seinen Ruf hörst und umkehrst, so wie die Sünderin, der der Herr schlicht sagte: Gehe hin und tue es nicht mehr (vgl. Joh., 8, 1-11).

Auch das verfahrenste Leben kann zur Vollendung gelangen, wenn wir es dem Herrn übergeben. Denn unser Gott geht mit uns durch unser Leben. Auf all unseren Irrwegen begleitet Er uns. Und aus jeder Sackgasse heraus führt Sein Weg der Berufung.

 

 

Nehme Dich auch an, wenn Du zu schwach sein solltest, den Weg Deiner Berufung bis in die letzte Konsequenz zu gehen. Erstens weißt Du nicht, ob Du es nicht doch tust. (Wenn Du aus fünf Talenten Deines Lebens zehn gemacht hast, wirst Du besser vor Gott da stehen als jener, der 100 Talente auf 80 heruntergewirtschaftet hat.) Zweitens darfst Du Gott vertrauen, dass Er Dich auch dann noch liebt, wenn Du Seine Liebe nicht ganz erwiderst, doch Dich von Ihm nicht abgewandt hast.

Gott wird traurig sein über Deinen Mangel an Liebe, über Deinen Mangel an Vertrauen, über Dein ichsüchtiges Festhalten an Dir selber. Er wird Dich aber nicht verstoßen, so wie ein menschlicher Vater seine Kinder nicht verstößt, die ihn ungenügend lieben. Doch  eine Schranke wird bleiben zwischen Dir und Gott, wenn Deine Liebe nicht genügt.

Strebe daher nach der Vollkommenheit und finde Dich mit dem Unvollkommenen nicht ab. Strebe danach, die Liebe Gottes ganz zu erwidern statt an Dir selber und Deinen egoistischen Gedanken und Plänen festzuhalten. Bringe Dich ganz ein in den göttlichen Heilsplan zur Vollendung der Welt, zur Erlösung der Menschen, dem jeder Mensch dienen kann, und für den Jesus jeden von uns braucht.

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