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Kehre um! Versöhne dich mit Gott!

Viertes Kapitel

Kehre um! Versöhne dich mit Gott!

Jesus will Dich befreien. Er will Dich ganz frei machen und alles von Dir nehmen, was Dich an der Freiheit Deiner Seele hindert.

Jesus steht vor Deiner Tür und wartet darauf, dass Du sie aufmachst. Du aber wendest ihm immer noch den Rücken zu.

Kehre um. Wende Dich Jesus zu.

Das ist das Geheimnis Deiner Befreiung. Das ist der Schritt, mit dem Deine Befreiung beginnt.

Kehre um und versöhne Dich mit Gott. Versöhne Dich mit Jesus Christus, Deinem Herrn und Erlöser, der für Dich den Kreuzestod auf Sich genommen hat. Nehme Seine unendliche Liebe an.

Erkenne, wodurch Du Dich aus dieser Liebesgemeinschaft mit Gott entfernt hast. Erkenne, was Dich von Gott trennt. Erforsche die Ursachen der Spaltung in Deinem Leben.

Wo bist Du nicht eins mit Gott? Wo bist Du abgewandt dem Erlöser? Wodurch lebst Du in der Finsternis, so dass das Licht des Lebens nicht in Dich einzudringen vermag?

Worin bestehen die Mauern, die Dich von Gott trennen? Was hindert Dich am klaren Ja zu Deinem Herrn? Warum zögerst Du, das Angebot seiner unendlichen Liebe zu erwidern? Warum vertraust Du Jesus nicht, der Dich liebt? Warum traust Du Ihm nicht zu, dass Er Dein Leben verändern und Dich zu retten vermag?

Warum zauderst Du, Dich auf Gott einzulassen? Woran hältst Du Dich fest – besser: Was hält Dich fest?

Erkenne, wo Du stehst. Erkenne, wie schwach Du bist, wie armselig, wie kleingläubig, wie zaghaft in der Erwiderung der Liebe, die Gott Dir schenkt.

Erkenne, wo Du den Pfad Gottes verlassen hast, oder warum Du ihn nicht betreten hast. Erfasse, warum Du Dich Seiner Liebe verweigerst.

Erkenne Deine Gefangenschaft, die Gefangenschaft in Sünde, Egoismus und Tod. Verlasse diese Gefangenschaft. Ergreife die Hand des Befreiers, der zu Dir ins Gefängnis kommt, um Dich herauszuholen – ergreife die Hand Jesu.

Sei nicht kleingläubig, sondern gläubig. Vertraue dem Erlöser, dass Er auch Dich aus Deiner Dunkelheit herauszuholen vermag, wenn Du bereit bist, mit Ihm den Weg zu gehen.

Kehre um. Verlasse die alten Pfade. Verlasse das Gestrüpp, in dem Du Dich verfangen hast, und beschreite die Straße des Lichtes, die Dich zum Herrn führt. Jesus aber selbst führt Dich auf diese Straße, wenn Du dies zulässt.

Du suchst das Leben in der Liebe. Alles, was nicht in Liebe war in Deinem bisherigen Leben, trennt Dich von Gott. Denn Gott ist die Liebe. Und alles, was nicht in Liebe geschieht, ist fern von Gott. Es führt uns in die Abspaltung von Gott und von den Menschen, in die Zerrissenheit. Es ist die Zerrissenheit, die Du in Deiner Seele spürst.

Deine Seele kommt von Gott und will wieder zu Gott. Wir sagten es schon. Alles aber, was nicht von Gott ist – und dem Du Raum gegeben hast in Deiner Seele -, entfremdet Dich in Deinem Inneren von Dir selbst, von den Menschen und von Gott.

Das ist die Sünde. Die Sünde ist der Spaltpilz des Lebens. Sie ist der Sprengstoß, der die Liebe zerreißt.

Die Sünde spaltet Liebende und schafft Zwietracht und Feindschaft. Sie entfremdet die Menschen voneinander und lässt sie zu Gegnern statt zu Freunden werden. Die Sünde ist Gift, das unser seelisches Leben zerstört. Dieses Gift aber wirkt sich in unserem ganzen Leben aus, bis in den körperlichen Bereich, wo es oft die Ursache von Krankheit ist.

Befreie Deine Seele von den Giftstoffen, die sie zerstören. Öffne sie für den Balsam der Liebe Gottes, damit all das, was in Deiner Seele verwundet oder zersetzt ist (vom Gift), wieder heilen kann.

Wenn Du ein Magengeschwür hast, ist sicher die Akuthilfe des Arztes notwendig. Aber Dein Magenleiden wird, sofern es seelisch bedingt ist, nicht heilen können, wenn Du den seelischen Ursachen dieser Erkrankung nicht auf die Spur kommst. Wenn Du unversöhnt bist – mit Dir selber, mit anderen Menschen oder mit Gott -, dann wird keine Medizin dieser Welt Dich zu heilen vermögen. Denn der Krankheitsherd in Dir bricht immer von Neuem auf, bis die Ursachen dieser Krankheit beseitigt sind.

Die Ursache Nummer eins aber all unserer seelischen Leiden ist die Sünde.

Deshalb sagt Jesus: Verlasse die alten Pfade. Beschreite den Weg zum neuen Leben. Deshalb fordert Er Dich und mich auf, umzukehren und ein neues Leben zu beginnen. Den alten Adam sollen wir ablegen, der sündig geworden ist, und das Kleid des neuen Lebens anlegen, das in Christus ist.

Verlassen sollen wir die Pfade, auf denen wir sündig geworden sind. Abkehren sollen wir uns von all dem, was uns wieder in die Knechtschaft zurückführen kann. Aufgeben sollen wir alle scheinbar so lieben Gewohnheiten, die uns in Wirklichkeit vom Leben, vom eigentlichen Leben, abhalten.

Verzichten sollst Du auf all das, was Dich von der Liebe trennt.

Du aber bist ein Tor, wenn Du dies nicht tust. Du bist so töricht wie ein Mensch, der an einer Nahrungsmittelvergiftung erkrankt ist und nun weiter die vergifteten Nahrungsmittel zu sich nimmt, obwohl er gesund werden will.

Meide das Gift. Meide all das, was Gift ist für Deine Seele und für Deinen Leib. Nehme endlich gesunde Nahrung ein, die Dir helfen wird, wieder gesund zu werden.

Entlarve  das Gift. Entlarve die falschen Pfade, auf denen Du in der Vergangenheit in die Irre geleitet worden bist.

Entlarve, was Gift ist für Deine Seele. Nicht jedes Gift ist leicht und gleich erkennbar. Viele Giftsorten sind getarnt, ja oft verführerisch. Sie wirken mit Reizen auf uns ein, die scheinbar nur Gutes versprechen, und denen wir drohen zu erliegen, wenn wir diese Reize zu sehr auf uns wirken lassen.

Der Teufel tritt, das sagte schon der hl. Johannes vom Kreuz, in den verführerischsten Gestalten auf. Er kleidet sich mit den raffiniertesten Gewändern und stattet sich mit den verlockendsten Düften aus, so dass wir meinen, etwas Gutem zu begegnen. Doch in der scheinbar bezaubernden Frau begegnen wir in Wirklichkeit der Hure der Begierde, die uns mit ihren Tricks zu Fall zu bringen sucht. Sie betört und so sehr, sie berauscht unsere Sinne, dass wir die Wirklichkeit nicht mehr wahrzunehmen vermögen. So suggerieren wir uns selbst ein, dass wir das wollen, was wir tun, und wir merken es nicht, dass wir in Wirklichkeit in einen Sog geraten sind, der der Sog der Sünde ist.

Auf diese Weise entsteht Abhängigkeit. Entlarve die Abhängigkeiten in Deinem Leben. Spüre auf, was Dich verführt, in Wirklichkeit aber unfrei macht.

Spüre auf die fremdem Götter in Deinem Leben. Erkenne, wo falsche Götzen sich in Dein Leben eingeschlichen haben, die Dich vom wahren Gott trennen, und die Dich vom Leben in der Liebe abhalten.

Alles aber, was Dich davon abhält, zu lieben und zu leben, ist falscher Gott. All das sind Götzen – seien es erkennbar böse Dinge oder scheinbar gute -, die Dich auf einen falschen Weg geführt haben.

Das meint Jesus, wenn Er sagt, dass der Seiner nicht wert ist, der nicht bereit ist, Vater und Mutter, Frau und Kinder, Hab und Gut zu verlassen (vgl. Mk,10,29). Alles kann uns in die Verirrung führen, wenn wir nicht in der rechten Weise damit umgehen, und wenn wir uns davon abhängig machen oder dadurch verführen lassen.

Wenn Dich die Beziehung zu einer Frau daran hindert, wirklich zu lieben, weil Du sie begehrst oder besitzen willst, dass ist diese scheinbare „Liebe“ zu dieser Frau in Wirklichkeit Selbstbetrug und Götzendienst. Dann ist sie ein Pfad, den du verlassen musst, wenn Du wirklich frei werden willst.

Ebenso ist es ein falscher Weg, ein Weg der Sünde, wenn Du Deinen Ängsten folgst, oder dem Misstrauen, das sich irgendwann in Dein Leben eingeschlichen hat. Du kannst nicht Gott dienen und dem Mammon (vgl. Mtt 6,24) – dem Geld, den Verlockungen. Du kannst aber auch nicht Gott dienen und Deinen Ängsten gehorchen. Beides ist ebenso wenig miteinander vereinbar wie Feuer und Wasser.

Jesus lädt Dich ein, mit Ihm den Weg des Lebens zu gehen. Er führt Dich auf die Spur der Liebe und des Vertrauens. Auf diesen Spuren aber kannst Du nur sicher wandeln lernen, wenn Du die alten Pfade verlässt, die Dich an der Liebe hindern. Folgst du Deiner Angst,  wie will das Vertrauen in Dir den Sieg davon tragen? Gehorchst Du dem Misstrauen in Dir (das Du von berechtigten Zweifeln unterscheiden lernen musst – wir werden auf diese Fragen noch näher eingehen), wie soll es Dir gelingen, den Weg des Vertrauens zu beschreiten?

Misstrauen und Angst sperren uns ein. Sie sind das Joch, das wir uns selbst auferlegen, wenn wir ihnen gehorchen. Sie sind Mächte der Finsternis, die uns hindern, ans Licht zu gelangen.

Sie sind Gift, an das sich unsere Seele gewöhnt hat (ebenso wie ans Gift der Begierde), dass wir meinen, wir könnten ohne dieses Gift nicht auskommen.

Oft haben wir Angst, unsere Angst aufzugeben, und unser Misstrauen. Sie erscheinen uns als notwendiger Schutz, um nicht (wieder) enttäuscht zu werden. So sind sie Mauern, die wir um uns aufbauen, um einer vermeintlichen Sicherheit wegen. In Wirklichkeit aber sichern diese Mauern nicht unser Leben, sondern sie sperren es ein.

Jesus aber will diese Mauern niederreißen in Dir. Er bietet Dir das kühne Abenteuer an, den Weg der Angst und des Misstrauens zu verlassen (die beide Sünden sind) und den Weg des Vertrauens und der Liebe zu beschreiten, allen Enttäuschungen zum Trotz, denen Du auf diesem Weg begegnen wirst.

Das verlangt Mut.

Es ist nicht Mut, wenn Du mit Deinem Motorrad oder Auto über die Straßen rast und Dein Leben riskierst. Es ist nicht Mut, wenn Du Dich mit Drogen vollknallst, die Dein Leben gefährden. Es ist nicht Mut, wenn Du dich dem Weg der Gewalt aussetzt, oder wenn Du auf sonstige Weise Dein Leben aufs Spiel setzt. All das ist nicht Mut, sondern Flucht vor dem Leben, ein Davonlaufen.

Es ist Mut, wenn Du Deinen Ängsten begegnest (statt ihnen zu folgen), und wenn Du Dein Misstrauen überwindest und Dich auch dem Risiko (neuer) Enttäuschungen aussetzt.

Es verlangt keinen Mut, sich einschüchtern zu lassen von den Mächten des Bösen. Es verlangt Mut, den Mächten der Finsternis zu begegnen und ihnen die Stirn zu bieten.

Der Weg mit Jesus ist kein Weg für Feiglinge, sondern für Menschen, die den Lebenskampf wagen. Erbärmliche Seelen bleiben in ihrer Angst, und sie verstricken sich in ihren Untugenden. Nur mutige Seelen nehmen den Kampf auf.

Die erbärmliche Seele aber sagt, dass der Kampf aussichtslos sei. Sie lässt sich einschüchtern. Die mutige Seele aber bietet dem Gegner die Stirn.

Jesus aber reicht uns die Hand in diesem Kampf. Er lässt uns nicht allein. Er bietet uns Sein Mitstreiten in dieser Auseinandersetzung an.

Die kleingläubige, eingeschüchterte Seele sagt, dass es keine Chance gibt in diesem Kampf. Sie hat sich einreden lassen, dass die Finsternis stärker sei als das Licht. Und tatsächlich hat sie das erfahren, denn Angst und Misstrauen haben die Wurzel in vielen Enttäuschungen.

Jesus aber sagt, dass Er diese Mächte überwinden kann. Jesus ist in diese unsere Welt gekommen, um die Mächte der Finsternis zu besiegen, in denen wir gefangen sind. Das ist Seine Botschaft. Das ist Seine Botschaft auch an die Welt von heute. Er ist gekommen, die Gefangenen frei zu machen, und den Menschen guten Willens den Weg zum Leben zu eröffnen. Er ist gekommen, uns zu erlösen von allem, was uns unfrei macht. Von allen Bindungen, die uns am Leben hindern, will Jesus uns lösen. Das ist Seine Verheißung, deren Wahrheit jeder erfahren kann, der sich auf diese Verheißung einlässt.

Jesus lädt Dich zur Umkehr ein, zur Umkehr zum Leben. Jesus sagt, dass Leben möglich ist. Er verheißt uns allen das Leben der Fülle, das freilich im vollen Ausmaß erst in der Ewigkeit einsetzen wird.

Er bietet uns an, mit Ihm,  schon jetzt auf dieser Erde, das leben in der ewigen Liebesgemeinschaft zu beginnen – allen Realitäten dieser Welt zum Trotz, die eine Welt der Sünde ist.

Wenn Du neuer Mensch werden willst, und Anteil bekommen willst am neuen Leben, wenn Dir das alte Leben nicht mehr genügt und Dir die bestehende Gesellschaft zu leer und inhaltslos ist, dann lasse Dich auf Jesus ein. Kehre Dich ab vom alten Leben und lasse Dich ein auf den Weg, den Jesus Dir zeigt. Kehre um zum Leben.

Siehe, die neue Gesellschaft wird beginnen, nach der Du Dich sehnst, wenn Du dies tust. Die neue Gesellschaft wird in Dir aufbrechen, in Deiner Seele.

Glaub‘ mir, die Realitäten der alten Gesellschaft werden Dich nicht mehr so erdrücken, wie sie es jetzt tun, wenn Du dich auf die neue Gesellschaft mit Jesus eingelassen hast. Denn das Licht der neuen Gesellschaft, das Licht Jesu, wird in Dir sein, und es wird Dich schon jetzt verbinden mit dem ewigen Licht. Das wird Dir Mut und Kraft geben, in der bestehenden Gesellschaft auszuharren und auszuhalten, bis die neue Gesellschaft, mit der Du jetzt schon verbunden bist, am Ende der Zeit ganz aufbrechen wird.

Jesus ist die lebendige Verheißung des neuen Lebens. Du wirst Zugang haben zu dieser Verheißung, mit Deiner ganzen Existenz, wenn Du Dich auf Jesus einlässt. Die Fülle Seines Lichtes – des Lichtes, das von der Ewigkeit her kommt -, wird in Dich einfluten. Wenn Dich die Wahrheit Jesu im Innersten berührt, wirst Du vielleicht kein großes Gefühl haben, kein großes Feeling, aber die innere Gewissheit wird in dir aufbrechen, die mehr wert ist als jedes Empfinden, das auch eine Täuschung sein kann.

Du sollst umkehren zum Leben. Du sollst Dich abkehren vom alten Leben und dich hineinwagen in das neue Leben, in das Leben mit Jesus. Befreiung wird in Dir geschehen, so Du dies tust. Wenn Du die alten Pfade verlässt, werden – in dem Maße, in dem Du das tust sich Dir die Pfade Gottes auftun, die Dir Jesus eröffnen will. Jesus aber lädt Dich dazu ein. Du aber schlage diese Einladung nicht aus.

Denn zur Freiheit bist du gerufen, nicht zur Sklaverei. Zur Freiheit der Kinder Gottes, nicht zur Knechtschaft der Sünde. Fürchte dich nicht, diesen Weg zu beschreiten. Wohl ist die Finsternis, die Dich noch umgibt, stärker als Du es bist. Doch Jesus ist bei Dir – Er, der den Feind besiegt hat.

Br. Jan Hermanns

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