Gott wird Mensch
Kein menschlicher Verstand, vermag das zu erfassen.
Der Messias ist gekommen. Es ist Jesus, der Herr, der Heiland. Jesus, der das Heil uns Menschen gebracht hat. Er hat nicht nur geheilt, sondern er schenkt uns allen das Heil. Er hat uns den Heilsweg eröffnet, den Weg der Rettung und der Erlösung.Jesus ist der verheißene Messias.
Mir wird immer die Begegnung mit einem jüdischen Gefangenen, mit Benjamin in Erinnerung bleiben, der sehr skeptisch zu einem Glaubensseminar im Gefängnis ging und innerhalb weniger Tage darauf stieß, dass diese Botschaft von Jesus wahr ist.
Er, der in der Tradition seines Volkes Israel stammt, sagte am Ende dieser Tage: „ jetzt weiß ich, dass Jesus der verheißene Messias ist. Er lebt, er ist auferstanden.“
Ein „Aha“- Erlebnis.
Vielleicht kann nur der es verstehen, der sich mit der Geschichte des Volkes Israel befasst hat und der diese Erwartung des Messias kennt, die Erwartung dessen, der da kommen wird, um alles neu zu machen.
Jene Botschaft, mit der alle anderen Verheißungen des alten Testaments in Erfüllung gehen werden, diese Einsicht Benjamins. Es ist in Erfüllung gegangen, er Jesus ist der verheißene Messias, er ist der Welten – Herr, er ist es, der uns retten und befreien und erlösen wird.
Es ist ungeheuer bewegend .
„Ich kenne Jesus,“ sagte mir vor knapp 30 Jahren ein junger Mann. Er ist mein Freund, er liebt mich und ich liebe ihn. Er ist die Erfüllung meines Lebens. Er ist der Sinn meines Lebens, er ist das, was ich immer gesucht habe. Seine Liebe ist mein innerstes Verlangen. Ich bin zuhause angekommen bei ihm, nach dem meine Seele verlangt, bei ihm, den sie immer gesucht hat.“
Ich habe nichts verstanden, weil ich ein Kopfmensch war. Ich konnte nicht nachvollziehen, was dieser junge Mensch mir sagte. Und doch war ich im innersten getroffen und ich wusste, es ist wahr was er sagt.
Es ist eine ganz tiefe Wahrheit.
Auf dem Urgrund unserer Seele ist alles verborgen und wenn es uns von außen offenbar wird, dann kommt ein Widerschein. So etwas wie ein Aha – Erlebnis, ein inneres Wissen. Es ist wahr, keine Theorie, keine Spekulation, keine Hypothese.
Zu diesem inneren Wissen sind wir alle fähig, wenn wir wahrhaftig sind. Gott geht an uns vorüber, auch heute. Er berührt auch heute unsere Herzen und unsere Seelen. Und wir wissen es, wenn wir von ihm getroffen sind. Da ist die Spur, die ewige Spur, die vom Himmel kommt, vom Vater. Da ist das ewige Leben, ein Hauch von der Ewigkeit. Da ist etwas, das unsere jetzige Realität übersteigt, unser jetziges Dasein. So tritt die Ewigkeit in die Zeit, da begegnet die Seele ihrem Gott, der sie ruft und der sie einlädt ,nach hause zu kehren.
Wissen der Seele, nicht Wissen des Verstandes, berührt sein des Herzens. Nicht irgendeine emotionale Gefühlsduselei. Emotionalität ist etwas anderes, als wenn inneres Erkennen stattfindet. Das ist mehr als Gefühl, ist ein Wissen. Kein Wissen des Verstandes, sondern ein Wissen, das aus den Tiefen der menschlichen Existenz kommt.
„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an, wer auf meine Stimme hört und die Tür aufmacht, zu dem werde ich eintreten und Wohnung in ihm nehmen und er in mir.“
Niemals werde ich diesen Satz vergessen, den der schon erwähnte junge Mensch, mir aus der Bibel zitiert hat, aus der geheimen Offenbarung des Johannes, Kapitel 3, Vers 20.
Er hat sich in meine Seele gebrannt.
Ich hab ihn damals nicht verstanden und ich versteh ihn auch heute nicht, doch ich weiß, dass er wahr ist. Ein tiefes inneres Wissen in mir.
Es ist wahr, dieser Satz hat meine Seele berührt.
Gott hat sich geoffenbart.
Gott spricht durch sein Wort, auch durch sein Wort in der Schrift. Er spricht in unser Leben, dringt ein, in unsere Existenz. Er überwindet unsere Realitäten und dringt vor zu den Realitäten Gottes, die in uns verborgen sind.
Er steht vor unserer Tür und klopft an.
Liebe Schwestern und Brüder,
ich bin mir sicher, dass Gott im Leben eines jeden Menschen vor der Tür steht und anklopft. Dass er danach verlangt, dass wir ihm Einlass geben. Weil nur ein Mensch, der wirklich offen ist, der auch die Wahrheit sucht, kann diese Stimme wahrnehmen.
Wer Ohren hat zu hören, der höre, sagt Jesus, Wer Augen hat zu sehen, der sehe, was der Geist den Gemeinden sagt.
Wir brauchen Antennen, ganz tiefe Antennen. Die Stimme genügt nicht , die unser Gehör, das Gehör unseres Leibes erreicht.
Die Stimme ist wichtig, die unsere Seele erreicht, die zu unserer Seele vordringt, sich unserer Seele offenbart. Die Augen des Herzens und der Seele sind gemeint.
Wer Ohren hat zu hören, der höre, wer Augen hat zu sehen, der sehe.
Gott selbst spricht zu uns.
Es ist gut wenn wir leer sind, wenn wir offen sind, wenn wir bereit sind ihn zu empfangen. Wenn wir ihn selbst zu uns sprechen lassen.
Niemand kann Gott finden, doch wir können uns von ihm, unserem Herrn und Heiland finden lassen.
Wenn er an uns vorüber geht brennt unser Herz, flackert unsere Seele auf. Wir werden erregt, wir wissen es, der Herr ist da, er ist nah.
Br. Jan Hermanns