UNSER GLAUBE BESIEGT DIE WELT (2. Bericht vom Sabbatjahr)
Zweiter Bericht vom Sabbatjahr
Wie schon im ersten Bericht geschrieben, müssen wir die Übernachtungsstelle am Eschenheimer Tor morgens früh um 5:30 Uhr verlassen. Nach der Frühmesse in die Liebfrauenkirche gibt es im Franziskustreff für 50 Cent ein großzügiges Frühstück.
Vom Franziskustreff gingen auch schon soziale Aktivitäten aus. Wir waren gemeinsam Minigolf spielen und bei einer Oper. „Die Entführung aus dem Serail“ von Mozart wurde gegeben.
Besonders spannend war für mich eine Aktivität des Hessischen Rundfunks (HR). Der HR sucht das direkte Gespräch mit der Bevölkerung, eine Reporterin wollte vom Franziskustreff Menschen für dieses Gespräch aussuchen. Es sollen aus ganz Hessen ca. 50 Teilnehmer für ein Wochenende in die Räumlichkeiten des HR in Frankfurt kommen. Obwohl ich zwei sehr interessante Auswahlgespräche erfolgreich führen konnte, wurde ich leider am Schluss aus statistischen Gründen nicht für den eigentlichen Dialogtermin im Gebäude des Hessischen Rundfunks selbst eingeladen.
Die Übernachtung am Eschenheimer Tor wird nicht nur bis Juli, sondern für das ganze Jahr angeboten. Das spricht dafür, dass ich das ganze Sabbatjahr an dieser Stelle nächtigen werde. Meine Kontakte zu den Leuten dort werden langsam näher. Falls mich jemand hier besuchen möchte, kann er eine oder mehrere Nächte hier schlafen, allerdings könnte es im Winter etwas schwieriger als zurzeit werden. Br. Winfried war ein paar Nächte hier und ein anderer „Kollege“, den ich noch aus der Gegend von Werl kenne, auch.
Es hatten sich schon im ersten Monat meiner Zeit hier in Frankfurt Gelegenheiten für persönliches Gebet ergeben. Darüber hatte ich im ersten Bericht geschrieben. Bei diesen Gelegenheiten habe ich einfach auf öffentlichen Bänken gesessen und die Leute angesprochen, die sowieso auch dort saßen. Manchmal gehe ich immer noch zu diesen Bänken, dort ist es angenehm, schattig und ruhig. Aber mir lag und liegt auch sehr daran, eine offizielle Mahnwache anzumelden. Dazu brauchte ich mindestens eine weitere Person. Gott sei Dank durfte ich genau im richtigen Moment Klaus treffen. Er hat sich hinter das Projekt „Mahnwache“ gestellt, so dass wir diese Aktion offiziell bei der Stadt Frankfurt anmelden konnten. Bisher haben wir schon einige Termine gemeinsam bestritten. Aber der Platz, den uns die Stadt Frankfurt zugewiesen hat, ist ein Durchgangspunkt. Die Leute sitzen hier nicht, sondern gehen recht zügig vorbei. Deswegen ist es nicht leicht hier ins Gespräch zu kommen. Ein Vorteil dieses Platzes ist, dass unsere Plakate hier von vielen gut gesehen werden. Es tut gut, eine feste Zeit und einen festen Ort zu haben. Die Mahnwache findet mittwochs von 17 bis 19 Uhr vor Mc Donalds an der Hauptwache statt. „Jesus, mache uns zum Segen für den Mahnwache-Ort und die Menschen, die dort auftauchen!“
Am Dienstag, dem 30.7., ist mir folgendes passiert. Wie üblich bin ich nach dem Frühstück zur Anbetung gegangen. Als um 10 Uhr in der Kirche ein zweiter Gottesdienst begann, verließen alle die Anbetung, um rüber in die Kirche zu gehen. So war ich für eine Zeitlang allein mit Jesus. Doch dann kommt jemand hinein, wir blicken uns an und gleich ist ein Verständnis da. Er betet intensiv, das merke ich an seiner Atmung und Körperhaltung. Schließlich können wir auch persönlich reden. Ich führe ihn dann zu der Stelle, an der wir die Mahnwache machen. Er meint, dass er demnächst mal kommen würde, damit wir weiter im Kontakt bleiben. So hat Gott viele Wege, um weitere Begegnungen, Gespräche und Gebete zu ermöglichen.
Bitte betet darum, dass sich die Mahnwache und die persönlichen Kontakte vertiefen!
Autor: Martin R.