Jesus lebt, er ist wahrhaft auferstanden

Liebe Schwestern und Brüder,

diese Botschaft ist wahr. Sie ist auch erfahrbar, für jeden von uns. Jesus lebt tatsächlich. Wir wissen das, nicht nur, weil es uns so überliefert worden ist, sondern weil wir die Chance haben, uns auf diese Wahrheit einzulassen.

Wir können es erfahren, dass Jesus lebt, wenn wir es wagen, Beziehung zu ihm aufzunehmen und in dieser Beziehung zu leben.

Gott ist nicht tot, Gott lebt.

Jesus ist gestorben, aber er ist dennoch auferstanden.

Er ist nicht mehr unter den Toten, er lebt, er ist gegenwärtig. Er ist bei uns, alle Tage, bis ans Ende der Zeit, so wie er es verheißen hat.

Jesus lebt, das ist keine Theorie, das ist eine Erfahrung, eine Wahrheit. Und jeder, der in Verbindung zu Jesus steht, kann diese Wahrheit erfahren, es wird ihm diese Wahrheit offenbar werden.

Wer glaubt, wird leben, sagt Jesus.

Er wird leben, auch wenn er gestorben ist.

Jesus nimmt uns in das ewige Leben hinein. Wer an ihn glaubt, der hat den Tod schon überwunden. Das ewige Leben ist in ihm angebrochen.

Jesus lebt. Wir brauchen nicht den Streit der Theoretiker, von denen, wo der eine die Hypothese aufstellt, dass Jesus auferstanden sein müsste und der andere die Hypothese aufstellt, dass er doch in Indien aufgetaucht sei oder sonst was. Alles Humbug.

Wer an Jesus glaubt, wer eine lebendige innere Beziehung zu Jesus hat, der weiß, dass Jesus lebt. Wir brauchen nicht wissenschaftliche Untersuchungen, Quellenforschungen.All das ist sicher auch gut, das, was aber unseren Glauben gründet, ist die Erfahrung, dass er lebt, die Begegnung mit ihm, die Erfahrung, dass wir in lebendiger Beziehung zu ihm stehen können.

Das ist der Glaube, der Glaube, der aus der Beziehung zu Jesus besteht.

Es ist mehr als eine Annahme, eine Theorie, dass es ihn gibt, dass die Geschichten von damals stimmen. Es ist ein tiefes inneres Wissen, das Wissen des Herzens und der Seele, das Wissen dessen, der ihm begegnet ist, in dessen Leben er eingetreten ist.

Jesus lebt, er ist wahrhaft auferstanden.

Du kannst dies erfahren.

Du kannst dahinter kommen, nicht nur durch die Überlieferung, die uns den Weg weist, sondern auch durch die Begegnung, dass Jesus dein Freund wird, der Freund deiner Seele, deines Herzens, deines Lebens.

Wenn Jesus dein Freund geworden ist, dann weißt du, dass er lebt. Dann brauchst du kein Theoretisieren mehr über die Auferstehung. Es ist dir dann eine innere Gewissheit geworden, dass der, der von vielen totgesagt wird, lebt. Gott, der lebendige Gott und Jesus Christus, sein Sohn, der auf diese Welt gekommen ist, um diese Welt zu überwinden und uns Zugang zu gewähren in das Reich seines Vaters, das schon jetzt auf Erden beginnt, in dem Maße, wie wir es zulassen.

Jesus Christus lebt. Er will dir und mir begegnen.

„Kennst du Jesus“, war die Frage, die mir vor 25 Jahren ein “Jesus – People“ stellte. „ Kennst du Jesus“?

Ich kam in der Begegnung dahinter, dass er etwas anderes meinte als ich. Ich kannte Jesus, ich kannte ihn aus den Büchern, aus den Überlieferungen. Ich hatte mir Theorien über Jesus zurecht gelegt. Er war für mich ein Revolutionär, einer der mir imponierte. Und all die Antworten, die ich diesem jungen Mann über Jesus gab, konnten ihn nicht zufrieden stellen.

„Kennst du Jesus“, fragte er mich immer wieder, „kennst du ihn wirklich?“ Und ich merkte, dass er unter “kennen“, etwas anderes verstand als ich. Ich kannte ihn mit dem Kopf, ein Kopfmensch kannte ihn. Ich hatte Theorien, Hypothesen über Jesus. Ich hatte mir viele Gedanken gemacht.

Er aber sagte mir: „Jesus ist mein Freund. Ich weiß, dass er mich liebt und ich liebe ihn und er ist der Sinn meines Lebens geworden. Ich weiß, dass seine Liebe mein Leben trägt, denn seine Liebe hat mein Leben verändert. Er ist der Strom meines Lebens. Er ist meine Quelle. Seit ich an diese Quelle angeschlossen bin, lebe ich.“

Ich war sehr betroffen damals.

Da war meine Theorie vom Glauben, meine Weltanschauung, da war seine Erfahrung. Sein schlichtes Zeugnis:

„Jesus lebt. Ich bin ihm begegnet. Ich weiß, dass er mich liebt und ich liebe ihn.“

Es war das fleischgewordenen Wort.

Ich hatte das Wort, bei ihm war das Wort Fleisch geworden.

Es hat unter uns gewohnt, ja, es wohnt unter uns.

„ Ich liebe Jesus“, sagte er, „ und Jesus liebt mich. Er ist mein Freund und er geht mit mir durch mein Leben,

der auferstandene Jesus.“

Nicht die Theorie vom auferstandenen Jesus, sondern der auferstandene Jesus selbst. Jesus, gegenwärtig in unserer Zeit, in unserem Leben. Jesus, mein Freund, ganz nahe. Jesus, der auch heute aufersteht, in meinem Leben, in meinem Herzen. Der den Tod überwindet, auch in meinem Leben.

Als dieser junge Mann mir das sagte, konnte ich nur ahnen, dass alles wahr ist, aber ich konnte es nicht begreifen. Alles stand innerlich auf Sturm. Plötzlich konfrontiert mit der Wahrheit, jener Wahrheit, dass Jesus lebt, dass er auferstanden ist.

Immer vertraut mit der Theorie dieser Wahrheit, doch fassungslos ihr gegenüber zu stehen als Wirklichkeit.

Da ist ein Mensch, der sagt: „Es stimmt. Ich kenne diesen Jesus, ich stehe in Beziehung zu diesem Jesus. Ich weiß, dass er lebt.“

Er ist gegenwärtig, auch in unserer Zeit.

Seine Auferstehung ist auch uns zugänglich, wenn wir unsere Herzen aufmachen, die Begegnung mit ihm suchen.

Alle Theorien von der Auferstehung Jesu verblassten in einem Male, alle Spekulation.

Da war einer, der ihn bezeugte. Da war einer, der ihn geschaut hat. Nicht mit den Augen des Kopfes, sondern mit den Augen des Herzens und der Seele. Das Schauen aus dem Inneren.

Ein Mensch, der Jesus erfahren hatte.

Ein Mensch, der seine Liebe bezeugte. Ein Mensch, der mich auf die Wirklichkeit des Evangeliums, der frohen Botschaft, von Neuem aufmerksam gemacht hat. Auf jene Botschaft, die ich seit meiner Kindheit immer wieder hörte und wo ich dennoch nicht erfasste, dass er real war, dass dieser Gott real ist, dass die Beziehung zu ihm, von der auch die Kirche spricht, real möglich ist. Nicht nur damals, sondern auch heute.

Jesus lebt, er ist wahrhaft auferstanden und er will uns begegnen. Öffnen wir die Türen unserer Herzen.

Was ich damals, als dieser Jesus – People zu mir sprach, nur ahnen konnte, ist mir inzwischen Gewissheit geworden: Er lebt, er liebt mich.

Er hat mich gerufen, auch aus der Finsternis meines Lebens, er ist mir begegnet. Ich weiß, er ist auch mein Freund. Ich weiß, er liebt mich, so wie er diesen jungen Mann geliebt hat und liebt.

Ich kann Jesus bezeugen. Ich kann bezeugen, dass er lebt, weil er mein Leben lebendig gemacht hat.

Ich bin Zeuge seiner Auferstehung, weil seine Auferstehung auch in mir stattgefunden hat, denn er war auch tot in mir. Eine Theorie, eine Hypothese, eine Weltanschauung, bis  er mir begegnet ist, bis ich eine tiefe Beziehung zu ihm geschenkt bekam.

Und ich kann bezeugen, dass diese Beziehung zu ihm mein Leben verändert hat. Dass dort Licht ist, wo Finsternis war und dort Leben, wo Tod war.

Seine Liebe macht lebendig. Ich habe es erfahren und ich kann nicht schweigen über das, was ich gesehen und gehört habe. Jesus lebt!

Es ist wichtig, dass wir das den Menschen unserer Zeit auch sagen, dass wir nicht mehr schweigen, nicht mehr ihn verleugnen oder ihn nur mit Lippen bekennen, aber nicht mit unserem Herzen.

Unsere Welt, unsere Zeit, weiß nicht mehr, dass Jesus lebt. Deswegen ist soviel hoffnungslos geworden, deswegen sind so viele verzweifelt, deswegen ist das Leben vieler Menschen so sinnlos geworden.

Sie wissen nicht, dass er lebt, sondern sie kennen nur den Tod und die vielen Formen des Todes.

Sie wissen nicht, dass die Auferstehung nahe ist, dass Jesus gegenwärtig ist, auch in unserer Zeit. Dass der Auferstandene darauf wartet, dass wir uns auf ihn einlassen, von ihm in dieses neue, ganz andere Leben hineinnehmen lassen.

Wer glaubt, wird leben.

Damit ist nicht gemeint, wer mit dem Kopf glaubt, der wird leben. Nicht, wer die Theorie von Jesus, vom Auferstandenen, glaubt, wird leben, sondern wer sich vertrauensvoll auf ihn einlässt, wer die Beziehung zum Auferstandenen wagt, wer den Spuren seines Herzens

nachgeht, nach ihm verlangt, danach verlangt, ihm zu begegnen.

Es ist ein schwerer Weg, liebe Schwestern und Brüder.

Ein schwerer Weg für uns komplizierte Menschen unserer Zeit, doch ein ganz, ganz einfacher Weg, wenn wir werden wie die Kinder.

Ich erwähnte diesen Auferstehungszeugen unserer Zeit, den Jesus – People. Er, der mich konfrontiert hat mit dem lebendigen Gott. Ich wusste, es ist wahr, wovon er spricht. Ich wusste, er redet aus einer Erfahrung, die mir nicht zugänglich war.

Ich hatte meine Theorie von Jesus, er stand in Beziehung zu Jesus.

Ich war fassungslos, dass es möglich ist, diese Beziehung zu leben, einzugehen. Und ich wurde umso fassungsloser, je mehr mir bewusst wurde, dass unsere Kirche, auch die heilige Schrift, das lehrt. Es ist möglich, eine persönliche Beziehung zu Gott zu haben, zu Jesus. Ja, unser Glaube beruht auf dieser Beziehung, sie ist unser Fundament.

Jesus lebt. Wir können ihn erfahren.

Und doch hab ich lange gebraucht, als Kind unserer Zeit versucht, ihn mit dem Verstand zu begreifen, doch ich kam ihm nicht nahe. Es war wie ein Kreisen, ohne an den Punkt zu kommen, bis eines Tages mir wieder einer erzählte, dass Jesus lebt, dass er ihn erfahren habe. Ein junger Mensch, fast noch ein Kind.

Er hatte mit Jesus geredet, hatte gebetet, hat ihm sein Herz ausgeschüttet, sich ihm anvertraut und er wurde in seine Gegenwart hineingenommen.

Ich aber hatte Gott analysiert, hatte spekuliert. Ich war ihm fern geblieben.

„Den Klugen bleibt es verborgen, den Einfältigen aber wird es geoffenbart werden“.

Wer meint, er könnte Gott durch Spekulation erfassen oder weg beweisen, der ist ein Narr.

Die Spur des Vertrauens führt uns zum lebendigen Gott. Das Zeugnis der Kleinen hat mich auf ihn aufmerksam gemacht, während die Theorien der Großen mich nur verwirrt zurückgelassen hatten.

Da war einer, der ihm begegnet war, einer, der an ihn glaubte, aus dem Herzen, aus der Seele.

Das war die Spur.

Ich wusste, es war wahr und ich kam darauf, wie dieser Weg beschritten werden kann.

Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, dann werdet ihr nicht ins Himmelreich eingehen, dann bleibt die Wahrheit des Glaubens, auch die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, uns verborgen.

Wie Schuppen fiel es mir von den Augen.

Gott ist euer Vater. So aber sollt ihr beten:

Vater unser…

Als Kind zum Vater gehen, das ist das Geheimnis. Mich dem Vater anzuvertrauen. Nicht über Gott spekulieren, sondern ihn suchen, mich bei ihm bergen.

Heimkehren, heimkehren aus der Knechtschaft dieser Welt in die Heimat des himmlischen Vaters. Wieder Kind Gottes sein, nicht Kind dieser Welt. Dieser Welt der Menschen, die regiert wird vom Fürsten dieser Welt, weil Menschen selber Gott sein wollen, wie Gott.

Wieder Kind sein, Kind des Vaters im Himmel. Und mich mit dem auf den Weg machen, den der Vater uns gesandt hat, Jesus Christus, unseren Herrn, der da lebt.

Wir dürfen unsere Arme ausstrecken nach Gott, nach dem lebendigen Gott.Wir dürfen uns bergen bei Jesus, seinem Sohn.

Der Weg zum auferstandenen Christus ist nicht der Weg der Analyse, sondern der Weg des Vertrauens, der Weg des Gebetes aus dem Herzen, das Wagnis der Liebe.

Öffnen wir unser Herzen für die Liebe Gottes, die durch Jesus Christus auf diese Welt gekommen ist, zum Durchbruch der Liebe in unsere Existenz, dann werden wir erfahren, dass er lebt, dass er auferstanden ist, dass er auch in unser Leben hineinwirkt. Jesus lebt!

Jesus lebt, er ist wahrhaft auferstanden.

Jesus lebt. Er will auch leben in unserer Zeit.

Jesus lebt durch uns.

Wir sind die Kanäle, durch die Jesus in unsere Zeit kommt. Wir sollen seine Zeugen sein, damit die Menschen wach werden, durch das Zeugnis unseres Lebens dahinter kommen, dass er lebt, ja, dass er gestorben und auferstanden ist von den Toten.

Jesus will auch auferstehen, auferstehen aus unserem Tod. Er will unseren toten Glauben lebendig machen.

Sind wir nicht oft mehr Zeugen des Todes als Zeugen der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus?

Ist unser Glaube nicht tot, unsere Kirche nicht weitgehend tot?

Wo erfahren die Menschen das Leben und nicht nur die Theorie vom Leben? Wo erfahren sie den lebendigen Gott und nicht nur die Theorie vom lebendigen Gott?

Es wird Zeit, dass wir anfangen zu reden, dass wir unser tödliches Schweigen beenden, dass wir aufhören, Jesus zu verleugnen oder ihn nur mit den Lippen zu bekennen, aber nicht mit dem Herzen.

Es ist wichtig, dass die Zeit wieder kommt, in der die Predigt lebendig wird, nicht nur Kopfpredigt ist, Gedankenpredigt, sondern Herzenspredigt und Zeugnis vom lebendigen Gott, der in unser Leben eingreift.

Wir haben Jesus totgeschwiegen. Wir verkündigen einen dogmatischen Glauben. Es wird Zeit, dass unser Glaube lebendig wird, dass wir uns bekennen zu Jesus, unserem Herrn.

Es kann der Priester sich täglich zu Jesus bekennen in seinen Worten – und sein Leben und auch unser Leben kann dennoch ein Zeugnis gegen Christus sein.

Ich habe in einer Runde von Gefangenen den Gefängnispfarrer aufgefordert, doch zu erzählen, wie es zu seiner Berufung kam, zum Priester.

„Es war doch nicht Jux und Dollerei, dass du auf Ehe und Familie verzichtet hast, um als Eheloser zu leben, um Priester der Kirche zu sein. Was steckt dahinter, dass du jetzt da bist?“

Der Priester hat erzählt, wie in seinen jungen Jahren der Funke des Glaubens in ihm aufbrach, wie er spürte, dass Gott ihn berufen hat, wie es sein Verlangen wurde, Jesus ganz nachzufolgen und ihm als Priester zu dienen.

Das war ein wichtiges Wort, liebe Schwestern und Brüder, es war eine Offenbarung. Für den Priester                            selbstverständlich, für seine Gemeinde dennoch etwas Aufregendes.

Ein Gefangener kam auf mich zu und sagte: „Er glaubt ja, er glaubt ja tatsächlich an Jesus!“ Er hatte das erste Mal seinen Glauben persönlich geoffenbart.

Es wird Zeit, dass wir uns alle aus der Schule der Schriftgelehrten entfernen und uns in die Schule der Glaubenden und Liebenden begeben.

Es wird Zeit, dass wir aufhören, unseren Kopfglauben zu bekennen, unseren christlichen Weltanschauungsglauben und dass wir anfangen, dass wir uns zu dem bekennen, der unser Heiland, Erlöser und Freund geworden ist.

Es reicht nicht, dass wir die christliche Weltanschauung bekennen. Wir sind gefordert, unsern Glauben zu bekennen, unsere Beziehung zu Jesus, unsere Herzensverbindung.

Das ist Glaube. Erst dann wird Jesus Christus geoffenbart. Ohne diesen persönlichen Glauben  erscheinen wir den Menschen als die Anhänger einer Theorie oder Philosophie, die meinetwegen Marxisten, Anhänger einer anderen Theorie oder Philosophie sind.

Sie erkennen uns nicht als Zeugen, als die Zeugen dessen, der lebt, Jesus, unseres Herrn.

Ich wünsche uns sehr, liebe Schwestern und Brüder,

dass Sie Auferstehungszeugen von heute werden, dass Sie selber immer mehr Zugang zum lebendigen Gott bekommen und dass Sie anderen Menschen helfen, diesen Zugang zu finden durch das Zeugnis Ihres Lebens, durch Ihre lebendige Verbindung zu dem, der auferstanden ist und der auch heute lebt.

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