Geisteskampf 2
Die verwirrte Herde
Wenn unsere Sicherheit in Gott ins Wanken kommt – in der Zeit der Prüfung, beim Marsch durch die Wüste -. ergeht es uns wie dem Volk Israel. Wir hadern. Wir lassen uns dazu verleiten, von Menschen das zu erwarten, was nur Gott geben kann. Und so verlangen wir die Sicherheiten, die allein Gott schenkt, von Seelsorgern und geistlichen Begleitern, mit denen wir uns auf den Weg gemacht haben.
Viele geraten in eine ernste Krise, wenn sie erfahren, dass die geistlichen Personen, an denen sie sich orientiert haben, die Sicherheit nicht geben können, die sie von ihnen erwarten. So rebellieren sie gegen sie wie einst die Israeliten in der Wüste gegen Mose. Statt dass sie sich auf Gott werfen, richtet sich ihr Groll gegen jene, die sie zum Herrn geführt haben und die ihnen jetzt den gewünschten Schutz nicht geben – nicht zu geben vermögen.
Gott aber gibt uns diese geistlichen Väter (oder Mütter), dass sie uns zu IHM hinführen – nicht jedoch, dass wir bei ihnen stehenbleiben. ER entzieht sie uns (oder ihnen ihre Gaben für uns), damit wir frei werden von Menschen, für Gott.
Der Sinn der Wüste
Es ist der Sinn der Wüste. dass wir die – menschliche – Orientierung verlieren, um so ins tiefere Vertrauen zu Gott hineinzuwachsen. So erfahren wir, dass letztlich nicht menschliche HiIfe wirklich hiIft, sondern die tatsächliche Hilfe von Gott kommt – auch jene, die ER über Menschen schenkt.
Wir erleben und durchleiden die Erfahrungen, die das Volk Israel in der Wüste gemacht hat: Das Ausbrechen unserer Verzweiflung, unserer Ängste, unserer Verwirrung, die uns nach materiellem Halt, nach Götzen greifen lässt.
Und wir erfahren wie das Volk Israel, dass wir erst dann wieder zur Ruhe kommen, wenn wir Gott neu vertrauen und loslassen. Dann kehrt der Friede wieder in uns ein und die WoIke, die uns Orientierung gibt, steht wieder über dem Offenbarungszelt wie beim Volk Israel: d.h. wir sehen unseren Weg wieder klar.
Im Sturm auf Jesus schauen
Wir machen die Erfahrung, dass der Friede wieder in uns einkehrt, wenn wir im Sturm auf Jesus schauen – sei es im inneren Sturm unseres Herzens, sei es in äußerern Stürmen und Bedrängnissen.
Wie die Jünger im schwankenden Boot auf der stürmischen See greifen wir erst nach äußeren Sicherheiten. Und mit ihnen dürfen wir die Erfahrung machen, dass Jesus dem Sturm gebietet, wenn wir auf IHN schauen.
Das sollen wir lernen.
Uns nicht von den Wogen unserer Ängste und Enttäuschungen, von Gefühlen und Empfindungen leiten lassen, sondern von Jesus. IHM alles hinhalten, alle unsere Wogen. In Seiner Nähe bleiben, in all diesen Stürmen, bis ER den Wellen geboten hat.
Der Sturm hält es in der Nähe Jesu nicht aus.
Br. Jan Hermanns