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Gebet und Segen

Suche eine innige Beziehung zu Jesus. Das ist der Schlüssel zum Heil und auch zur Heilung. Denn in dem Maße, in dem Du eins mit Jesus bist und mit Ihm lebst, in dem Maße wird Dir Heil widerfahren. Denn die Nähe Jesu ist es, die Du zu Deinem Heile brauchst. Durch Seine Nähe kommt Licht in unsere Seelen. Die Finsternis aber muss weichen, je näher wir bei Jesus sind.

Gebet hat eine heilende Kraft, denn es hebt unsere Seele empor zu Gott, und es löst sie aus der Finsternis heraus, in der sie gefangen ist. Gebet lässt den Strom des lebendigen Gottes in uns einfließen, uns durchfluten und wäscht uns rein.

Gebet ist die lebendige Einladung an Gott, durch die Tür unserer Seele in uns einzutreten und Wohnung in uns zu nehmen. Gebet ist die lebendige Verbindung zwischen dem Menschen und Gott. Gebet ist die Antwort des Menschen auf den sich offenbarenden Gott, auf Seine Liebe.

 

Lerne es, zu beten.

Lerne es, zu beten, so wie Jesus es uns gelehrt hat. Vater, sollen wir sagen. Unser Vater. Wie zu einem Vater sollen wir mit Gott reden, wie zu einem Bruder mit Jesus Christus.

Das ist das Neue der Offenbarung Gottes durch Jesus: Der allmächtige Gott ist nicht der unnahbare Herrscher, sondern Er ist unser Vater. Wie ein Vater ist Er zu uns, wie ein guter Vater. Unser Vater will Er sein.

Als Vater ruft Er uns heim in Sein Reich. Als Vater lädt Er uns ein, zu Ihm zu kommen, wir, die verlorenen Söhne und Töchter. Wie ein Vater liebt Er uns.

Er ist unser Vater.

 

Jesus aber ist unser Bruder. Der Verlorenheit Seiner Brüder, der Menschen, hat Er Sich erbarmt und ist selber Mensch geworden. Er hat das Joch der Knechtschaft auf Sich genommen und ist uns gleich geworden, außer der Sünde. Allem, dem der Mensch ausgesetzt ist, hat Sich auch Jesus ausgesetzt. Er hat Sich dem Bösen preisgegeben, wie wir ihm preisgegeben sind. Er hat unser Schicksal geteilt. Aus der Welt des Himmels ist Er in die Welt der Erde gekommen, um uns zurückzuholen. Um unseretwillen hat Er Sich den Bosheiten ausgesetzt, damit wir aus den Klauen des Wolfes befreit werden, in die wir durch unsere Schuld geraten sind.

Zu Ihm sollen wir beten, zu unserem Erretter. In Dankbarkeit und Liebe sollen wir Ihm begegnen, so wie Er uns begegnet in voller Hingabe.

Das ist keine Forderung von Gott. Das ist Sein Verlangen, das Verlangen des Liebenden. Es ist eine Bitte, ein Wunsch. Der allmächtige Gott ist so demütig, dass Er uns bittet. (Jesus war so demütig, dass Er Seinen Jüngern die Füße gewaschen hat.) 

Und doch ist es der einzige Weg, zurück in die Liebeseinheit zu gelangen. Nur wer die Liebe erwidert, wird eins mit dem Liebenden. Das ist ein Gesetz des Lebens. Wer es nicht beachtet, ist dem Tode verfallen.

Beachte dieses Gesetz des Lebens, dieses Gesetz der Liebe. Beachte dieses Gesetz Gottes. Es ist kein Gesetz, dass Dich unterjochen will. Es ist ein Gesetz, dass Dich frei machen will. Ein Gesetz, das Dich auf die Wirklichkeit des Lebens aufmerksam machen will, damit Dir Deine Torheit nicht zum Verhängnis wird.

Gebet ist Ausdruck der Liebe. Gebet ist die Sprache, mit der der Mensch auf die Liebe Gottes antwortet. Gebet ist die Sprache der Hingabe.

Durch das Gebet gehen wir auf Gott zu. Durch regelmäßiges und häufiges Beten bringen wir unserem Herrn zum Ausdruck, dass wir Ihn lieben. Beten wir dagegen nur gelegentlich oder gar nur in Notsituationen, dann bleiben wir in einer gewissen Gottferne. Wir schlagen dann die Chance aus, die Nähe unseres Herrn und Erlösers zu suchen.

 

Beten ist heilend. So wie Beziehungen zwischen Menschen heilend wirken, so wie Versöhnung zwischen Menschen heilend wirkt, so wirkt das Gebet heilend auf uns. Es wirkt heilend auf uns, wenn wir mit Gott versöhnt werden. Unser Leben, das wurzellos geworden ist, fasst wieder Wurzeln in Gott. Je inniger unsere Beziehung zu Christus ist, desto tiefer wird unsere Verankerung im Leben sein, und wir brauchen keinen trügerischen Halt mehr suchen, weder in Dingen, noch in Menschen, noch in Drogen.

Der Stromkreis des Lebens ist die Liebe, die Liebe zu Gott und zu den Menschen. Wenn dieser Stromkreis unterbrochen ist, werden wir krank. In dem Maße aber, in dem dieser Stromkreis lebendig funktioniert, werden wir wieder gesund.

Der Mensch braucht, um zu leben, lebendige Beziehungen. Lebendige Beziehungen zu Menschen, aber auch eine lebendige Beziehung zu Gott. Gebet aber öffnet die Tür für diesen lebendigen Fluss.

 

Es gibt viele Formen zu beten. Wähle die Möglichkeiten, die Dir am meisten entsprechen. Es kommt nicht auf die Form an. Es kommt darauf an, dass der Lebensfluss zwischen Gott und Dir in Gang kommt bzw. bleibt, und da sollst Du die Formen wählen, die Dir die Beziehung zu Gott am meisten und besten ermöglichen. Sei es das persönliche Gebet, sei es das Sprechen vorgefertigter Gottesdienste, sei es Singen oder geistliches Musizieren, sei es das Betrachten von Bildern oder Lesen religiöser Texte, sei es das einfache Dasein vor Gott im Schweigen.

Für bestimmte Wege hat Gott uns vor allem geöffnet. Sie sollen wir hauptsächlich beschreiten, ohne andere deswegen ganz außer Acht zu lassen. Wähle die Art, eine Beziehung zu Gott herzustellen, die Gott Dir zeigt, und die Deinem Herzen am meisten entspricht.

Dein Herz aber wird frei werden, wenn Du es ihm erlaubst, zu Gott zu rufen. Deine Seele wird aus ihrer Knechtschaft kommen, wenn Du ihr gestattest, heimzukehren und den Ort ihrer Sehnsucht aufzusuchen. Lasse Deinem Herzen freien Lauf, zu Gott zu gelangen.

 

Bete. Wenn Du aber allein nicht zu beten vermagst, dann suche andere Menschen, die mit Dir beten. (In den meisten Städten und in vielen Gemeinden der Bundesrepublik gibt es Gebetskreise, von deren Existenz Du in den Pfarrämtern erfahren kannst.) Suche die Gemeinschaft der Gläubigen auf, die die Christen schon von jeher brauchten, um im Glauben zu wachsen. Suche christliche Gemeinschaft , wie sie Dir entspricht – Gemeinschaft, die Dir im Glaubensleben weiterhelfen kann.

 

Öffne Dich für das gemeinschaftliche Gebet. Lasse Dich in den Glauben Deiner Brüder und Schwestern mit hineinnehmen. Lasse Dich stärken durch den Glauben der anderen, durch ihre Christusbeziehung, durch das Beispiel ihres Lebens mit Gott. (Lasse Dich aber nicht verunsichern durch jene, die versagen.)

Lasse Dir helfen von anderen Menschen in Deinem Leben mit Gott. Bitte sie, mit Dir zu beten oder auch für Dich zu beten, wenn Du der Gebetshilfe bedarfst.

Ja, es ist so, dass oft unser eigenes Gebet nicht ausreicht bzw. nicht auszureichen scheint. Dass wir Beistand brauchen, menschlichen Beistand, damit unsere Seele sich zu Gott emporheben kann bzw. damit unsere Anliegen vor Gott mit größerem Gewicht vorgetragen werden können. So wie wir der Liebe anderer Menschen bedürfen, so bedürfen wir auch ihres Gebetes, das unser eigenes Mühen um Gott stärkt und vertieft.

Es ist ein Gesetz des Lebens, dass alles auf Gemeinschaft angelegt ist. Da wir alle eins werden sollen in Gott und jeder ein Glied des einen Leibes ist, brauchen wir auch die Verbindung zu den anderen Gliedern, um zum Haupt des Leibes, Christus, vorzustoßen. Mit den anderen Gliedern des Leibes Christi gehen wir auf Christus zu. Letztlich geht kein Mensch allein den Weg zu Gott. Wir werden begleitet, und diese Begleitung kann uns stärken. So wertvoll das Gebet allein ist, das Gebet im stillen Kämmerlein, so sehr dieses unsere persönliche Beziehung zum Herrn zu stärken vermag, so sehr wird unsere Glaubensbeziehung durch den gemeinsam praktizierten Glauben ergänzt und weiterentwickelt. Machen wir Gebrauch davon.

 

Machen wir Gebrauch von der Kraft des Gebetes, des eigenen Gebetes und des Gebetes der anderen. Lassen wir andere für uns beten in Stunden, in denen wir ihrer Fürbitte besonders bedürfen. Lassen wir uns auch die Hände auflegen und segnen, wenn wir ein Bedürfnis danach verspüren. Nehmen wir von den Heilsgaben, die der Herr uns zur Verfügung stellt, jeder nach seinem Gewissen, nach der Führung seiner Seele.

 

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